25. Juni 2025

Anette Moesta, MdL: Verantwortung des Landes endet nicht mit der Schulpflicht

Im Rah­men einer Klei­nen Anfra­ge an die Lan­des­re­gie­rung woll­te Anet­te Moes­ta, MdL wis­sen, wie Jugend­li­che nach dem Berufs­vor­be­rei­tungs­jahr (BVJ) wei­ter beglei­tet wer­den. Gibt es ein struk­tu­rier­tes Nach­ver­fol­gungs­sys­tem für Jugend­li­che? Wenn ja, wie erfolgt dies, bzw. wel­che Maß­nah­men sind geplant, um zu ver­hin­dern, dass jun­ge Men­schen nach der Schul­pflicht aus dem Sys­tem fallen?

Das Ergeb­nis ist ernüch­ternd: Ein eige­nes Nach­ver­fol­gungs­sys­tem exis­tiert nicht! Statt­des­sen ver­weist die Lan­des­re­gie­rung in ihrer Ant­wort dar­auf, dass mit Abschluss des Berufs­vor­be­rei­tungs­jah­res die all­ge­mei­ne Schul­pflicht erfüllt sei und ab die­sem Zeit­punkt die Ver­ant­wor­tung allein bei der Bun­des­agen­tur für Arbeit lie­ge. Auf­ge­führt wer­den ledig­lich Maß­nah­men der Arbeits­agen­tur — eine eige­ne Ver­ant­wor­tung des Lan­des für die wei­te­re Beglei­tung der Jugend­li­chen wird nicht gese­hen und nicht übernommen.

Anet­te Moes­ta kri­ti­siert die­se Hal­tung deut­lich: „Zwar ist es for­mal kor­rekt, dass nach dem Berufs­vor­be­rei­tungs­jahr die Zustän­dig­keit der Agen­tur für Arbeit greift — doch darf sich die Poli­tik nicht damit zufrie­den­ge­ben, Jugend­li­che mit oft­mals beson­de­rem Unter­stüt­zungs­be­darf ein­fach aus dem Blick zu ver­lie­ren. Die Lan­des­re­gie­rung macht hier einen schlan­ken Fuss und lässt letzt­lich jun­ge Men­schen im Stich.

Es bleibt auch die Ver­ant­wor­tung des Lan­des, den Über­gang von der Schu­le in den Beruf mit­zu­ge­stal­ten. Gera­de in Zei­ten von Fach­kräf­te­man­gel und not­wen­di­ger sozia­ler Teil­ha­be jun­ger Men­schen ist es ein ent­täu­schen­des und bedenk­li­ches Signal, wenn die Lan­des­re­gie­rung sich mit dem Hin­weis auf die Zustän­dig­keit der Arbeits­agen­tur aus der Ver­ant­wor­tung zieht.

Ich for­de­re die Lan­des­re­gie­rung auf, ihrer gesell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung auch nach dem Ende der Schul­pflicht gerecht zu wer­den, die Ange­bo­te im Über­gangs­be­reich Schu­­le-Beruf kri­tisch zu über­prü­fen und gemein­sam mit allen Betei­lig­ten trag­fä­hi­ge Per­spek­ti­ven für benach­tei­lig­te Jugend­li­che zu entwickeln.“