4. März 2024

Torsten Welling (CDU): Rheinland-Pfalz in der Klinik-Krise

Es ver­geht in Rhein­­land-Pfalz kaum eine Woche, in der nicht von neu­en Kran­ken­haus­schlie­ßun­gen (bspw. in Bad Ems und Ade­nau, in Lahn­stein wer­den gan­ze Abtei­lun­gen geschlos­sen), Kli­­nik-Schie­f­la­­gen und ‑Insol­ven­zen (bspw. DRK) oder Ent­las­sun­gen von Kran­ken­haus-Per­­so­nal (das insol­ven­te St. Eli­sa­beth Kran­ken­haus in Lahn­stein hat rund 180 Mit­ar­bei­ten­de kurz­fris­tig ent­las­sen) zu hören ist. „Die Lage vie­ler Kran­ken­häu­ser in Rhein­­land-Pfalz ist bedroh­lich und sie bleibt es auch“, hält der Obmann der CDU-Frak­­ti­on im Gesund­heits­aus­schuss des rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Land­tags und Spre­cher für Kran­ken­häu­ser, Tors­ten Wel­ling, im Anschluss an die aktu­el­le Pres­se­kon­fe­renz des Gesund­heits­mi­nis­ters fest.

Rhein­­land-Pfalz erlebt eine ech­te Kli­­nik-Kri­­se. Immer im Früh­jahr eines jeden Jah­res kün­digt der Gesund­heits­mi­nis­ter an, Mil­lio­nen­be­trä­ge in die Kran­ken­haus­land­schaft inves­tie­ren zu wol­len. Im Ver­lauf der Jah­re kommt es dann trotz­dem zu unko­or­di­nier­ten Kli­nik­schlie­ßun­gen, zu Kran­ken­haus-Insol­­ven­­zen und zu Mas­sen­ent­las­sun­gen von medi­zi­ni­schem Per­so­nal. Wie sinn­voll, effi­zi­ent und nach­hal­tig die ange­kün­dig­ten Inves­ti­tio­nen wirk­lich sind, wird sich also im Jah­res­ver­lauf zei­gen“, kon­sta­tiert Wel­ling. „Fakt ist: Das För­der­vo­lu­men steigt um dün­ne 3,5 Mil­lio­nen Euro bzw. 2,46 Pro­zent mehr als im Vor­jahr – das dies ‚völ­lig unzu­rei­chend‘ ist, kri­ti­siert auch die Kran­ken­haus­ge­sell­schaft RLP. Die Lücke zwi­schen der Kran­ken­haus­för­de­rung durch das Land und dem tat­säch­li­chen Mit­tel­be­darf der Ein­rich­tun­gen ist immens und sie wird grö­ßer. Für man­che Kran­ken­häu­ser ist die Lage auch 2024 somit exis­tenz­be­dro­hend. Alle Exper­ten – von Kran­ken­haus­ge­sell­schaft bis Kas­sen – sind sich einig, dass einer der Haupt­grün­de dafür die chro­ni­sche Unter­fi­nan­zie­rung durch das Land ist.“

Wel­ling skiz­ziert zwei Sze­na­ri­en: „Gesund­heits­mi­nis­ter Hoch, sei­nem Minis­te­ri­um, der gan­zen Lan­des­re­gie­rung muss, klar sein, dass das Inves­ti­ti­ons­pro­gramm für 2024 nicht aus­reicht, um den tat­säch­li­chen Kos­ten­druck der Kran­ken­häu­ser abzu­fan­gen. Ent­we­der Herr Hoch fährt die Mit­tel hoch, damit die Kli­ni­ken im Land aus­rei­chend wirt­schaf­ten kön­nen oder die Lan­des­re­gie­rung kom­mu­ni­ziert ehr­lich, dass sich die Rhein­­land-Pfäl­­ze­rin­­nen und Rhein­­land-Pfäl­­zer auf eine Ver­schlech­te­rung der kli­ni­schen Ver­sor­gung in ver­schie­de­nen Lan­des­tei­len ein­stel­len müssen.“

Für die CDU-Lan­d­­tags­­frak­­ti­on kün­digt der Spre­cher für Kran­ken­häu­ser an, die pre­kä­re Kran­ken­haus-Situa­­ti­on im Gegen­satz zu Gesund­heits­mi­nis­ter Hoch ernst zu neh­men und mit Blick auf die Haus­halts­be­ra­tun­gen Ende des Jah­res Vor­schlä­ge zur finan­zi­el­len Ver­bes­se­rung der Kran­ken­häu­ser im Land machen zu wollen.