22. Sep­tem­ber 2023

Schnieder/Welling: Kliniken in Rheinland-Pfalz werden selbst zum Notfall

Die Kran­ken­haus­ge­sell­schaft Rhein­­land-Pfalz hat ein brei­tes „Bünd­nis für eine gute Kran­ken­haus­ver­sor­gung in ganz Rhein­­land-Pfalz“ geschmie­det und ver­an­stal­te­te zum bun­des­wei­ten Pro­test­tag „Alarm­stu­fe Rot: Kran­ken­häu­ser in Not“ ver­gan­ge­ne Woche eine zen­tra­le Kund­ge­bung in Mainz. Der Vor­sit­zen­de der CDU-Frak­­ti­on im Land­tag Rhein­­land-Pfalz, Gor­don Schnie­der, unter­stütz­te die Initia­ti­ve vor Ort. Gemein­sam mit dem kran­ken­haus­po­li­ti­schen Spre­cher der CDU-Frak­­ti­on, Tors­ten Wel­ling, ord­net er die Bedeu­tung des Pro­tests für Rhein­­land-Pfalz ein:

Schnie­der: „Unse­rem Gesund­heits­we­sen geht es an vie­len Stel­len nicht gut, das mer­ken wir alle. Die Kran­ken­häu­ser in Rhein­­land-Pfalz sind davon beson­ders betrof­fen. Das Land ist dabei für die Kran­ken­haus­in­ves­ti­tio­nen zustän­dig und ver­nach­läs­sigt die­se Jahr für Jahr. Zusam­men mit den stark gestie­ge­nen Ener­­gie- und Unter­halts­kos­ten und gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen beim Per­so­nal, bei denen die Kli­ni­ken allein gelas­sen wer­den, nimmt man bil­li­gend in Kauf, dass gan­ze Fach­ab­tei­lun­gen wie die Geburts­hil­fen still­ge­legt wer­den oder Kran­ken­häu­ser voll­stän­dig von der Land­kar­te ver­schwin­den. Doch der Blick geht genau­so nach Ber­lin: In einer Kran­ken­haus­re­form steckt durch­aus die Chan­ce, die rich­ti­gen Wei­chen für eine gute medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung jetzt und in Zukunft zu stel­len. Doch mit dem Ent­wurf der Kran­ken­haus­re­form aus Ber­lin und der Gesund­heits­po­li­tik aus Mainz erle­ben wir das genaue Gegen­teil. Und das nicht erst heu­te, son­dern schon seit Jah­ren. Die Kli­ni­ken in Rhein­­land-Pfalz wer­den selbst zum Notfall.“

Wel­ling: „Eine Rei­he von Vor­schlä­gen sind uns in der Debat­te um die Kran­ken­haus­re­form beson­ders wich­tig: Eine soli­de und plan­ba­re Finan­zie­rung für die Kran­ken­häu­ser, statt Geld nur umzu­ver­tei­len. Eine gute Ver­sor­gung auf dem Land und in der Stadt – mit klei­nen Häu­sern und gleich­zei­tig einer sinn-vol­­len Steue­rung von Pati­en­ten­strö­men. Ein gutes ambu­lan­tes Ange­bot, das unnö­ti­ge Kran­ken­haus­auf­ent­hal­te redu­ziert und ein Plus bei Ärz­ten und medi­zi­ni­schem Per­so­nal. Kurz­fris­tig muss den Kli­ni­ken drin­gend bei den hohen Belas­tun­gen durch die Infla­ti­on und den Tarif­stei­ge­run­gen im Per­so­nal­be­reich gehol­fen wer­den. Die Ampel regiert in Land und Bund. Es muss daher Schluss damit sein, dass man Ver­ant­wort­lich­kei­ten zwi­schen den Ebe­nen hin und her schiebt.“

Gor­don Schnie­der abschlie­ßend: „Als Poli­tik müs­sen wir jetzt end­lich lie­fern, bevor es zu spät ist. Ich unter­stüt­ze daher den Akti­ons­tag und sein Mot­to „Jetzt han­deln“. Wir brau­chen den Schul­ter­schluss der­je­ni­gen, denen eine gute Gesund­heits­ver­sor­gung im gan­zen Land am Her­zen liegt, nicht nur in eini­gen weni­gen Zen­tren. Dafür muss mehr Geld ins Sys­tem, es braucht ein klu­ges Gesamt­kon­zept, gemein­sam mit den Kran­ken­haus-Trä­­gern und eine Stär­kung der Medizinerausbildung.“