26. Juni 2023

Zur aktuellen Situation in Pflegeheimen in Rheinland-Pfalz Anette Moesta (CDU): „Pflege-Triage mit christlichem Menschenbild unvereinbar“

In Rhein­­land-Pfalz neh­men immer mehr pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­so­nen ohne medi­zi­ni­sche Not­wen­dig­keit Kran­ken­haus­bet­ten in Anspruch. Dies ist auf die feh­len­den Kapa­zi­tä­ten in den Pfle­ge­hei­men zurück­zu­füh­ren, die nicht aus­rei­chend Per­so­nal zur Ver­fü­gung haben. Bei der Ent­schei­dung, wel­cher Bewoh­ner mit den vor­han­de­nen Res­sour­cen noch ange­mes­sen ver­sorgt wer­den kann, ste­hen die Pfle­ge­hei­me vor einer schwie­ri­gen Aus­wahl. Anet­te Moes­ta, die senio­ren­po­li­ti­sche Spre­che­rin der CDU-Lan­d­­tags­­frak­­ti­on, kri­ti­siert die­se unwür­di­ge Ent­schei­dung nach dem besorg­nis­er­re­gen­den Bericht von Gott­lob Scho­ber in der SWR-Sen­­dung Report Mainz.

Mit dem christ­li­chen Men­schen­bild ist eine Pfle­­ge-Tria­­ge nicht mehr ver­ein­bar. Immer öfter wer­den die Lei­te­rin­nen und Lei­ter von Pfle­ge­hei­men gezwun­gen, eine Aus­wahl zu tref­fen. Es ist inak­zep­ta­bel, dass bedürf­ti­ge­re Men­schen zu Hau­se oder in Pfle­ge­hei­men nicht die Unter­stüt­zung erhal­ten, die sie benö­ti­gen. Men­schen mit einem Pfle­ge­grad über Stu­fe zwei haben immer gerin­ge­re Chan­cen, in einem Pfle­ge­heim auf­ge­nom­men zu wer­den. Das ist eine mensch­li­che Tra­gö­die!“, betont Anet­te Moes­ta MdL.

Sie fügt hin­zu: „Obwohl Sozi­al­mi­nis­ter Alex­an­der Schweit­zer auf die Fach­kräf­t­e­initia­ti­ve des Lan­des ver­weist, greift die­se nicht sofort und reicht bei Wei­tem nicht aus, um die zahl­rei­chen und zuneh­men­den Pro­ble­me zu lösen. Das Sys­tem wird immer schwä­cher, wäh­rend die Lan­des­re­gie­rung Kran­ken­häu­ser, Alten­hei­me und stark pfle­ge­be­dürf­ti­ge Per­so­nen im Stich lässt.“

Die CDU-Frak­­ti­on for­dert die Lan­des­re­gie­rung auf, umge­hend Maß­nah­men zu ergrei­fen, dar­un­ter auch die kurz­fris­ti­ge Umset­zung der Ergeb­nis­se der Stu­die „Ich pfle­ge wie­der wenn…“ der B.Braun Stif­tung aus dem Jahr 2022 sowie die Maß­nah­men aus der „Kon­zer­tier­ten Akti­on Pfle­ge“ (KAP). Die­se Schrit­te sei­en ent­schei­dend, um der Situa­ti­on ent­ge­gen­zu­wir­ken. Eine selek­ti­ve Ver­sor­gung in der Pfle­ge dür­fe nicht statt­fin­den. Es bedarf eines kurz­fris­ti­gen Kri­sen­ge­sprächs mit Ver­tre­tern der Kran­ken­haus­ge­sell­schaft, Pfle­ge­an­bie­tern, Kran­ken­kas­sen und der Pfle­ge­kam­mer, um Sofort­maß­nah­men im Sin­ne aller Pfle­gen­den und den pfle­ge­dürf­ti­gen Men­schen ein­zu­lei­ten. Die CDU-Frak­­ti­on hat des­halb bean­tragt, dass am 07. Juli im Aus­schuss für Arbeit, Sozia­les, Pfle­ge und Trans­for­ma­ti­on über die­ses drin­gen­de The­ma bera­ten wird.