8. April 2023

Torsten Welling (CDU): Rückläufige Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz muss Warnung sein

Wie die Tages­zei­tung ‚Die Welt‘ Anfang April berich­tet, schaff­te Rhein­­land-Pfalz im Jahr 2022 kein wirt­schaft­li­ches Wachs­tum. Eine Ana­ly­se der BIP-Erge­b­­nis­­se für das Jahr 2022 zeigt, dass Rhein­­land-Pfalz mit einem Minus von 0,2 Pro­zent zusam­men mit Meck­­len­­burg-Vor­­­pom­­mern Schluss­licht im bun­des­deut­schen Ver­gleich ist. Wäh­rend die Wirt­schafts­leis­tung in Rhein­­land-Pfalz geschrumpft ist, konn­te die deut­sche Wirt­schaft im Durch­schnitt um 1,8% zulegen.

Das schlech­te Abschnei­den wirft kein gutes Licht auf die Wirt­schafts­po­li­tik der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Lan­des­re­gie­rung“, kon­sta­tiert der Diplom-Volks­­­wirt und CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Tors­ten Welling.

Unter FDP-geführ­­ten Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­en wird die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung im Land seit Jah­ren immer wie­der schön­ge­re­det, anstatt die Rah­men­be­din­gun­gen für wirt­schaft­li­chen Erfolg wirk­lich zu ver­bes­sern. In der Ver­gan­gen­heit haben der ehe­ma­li­ge Minis­ter Wis­sing und die amtie­ren­de Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Schmitt ger­ne auf Wachs­tums­zah­len hin­ge­wie­sen, um die eige­ne Leis­tung her­vor­zu­he­ben. Das ist aber meist nicht beson­ders aus­sa­ge­kräf­tig, denn wer von einem nied­ri­gen Niveau star­tet, kann leicht deut­li­che Ver­bes­se­run­gen vor­wei­sen. Und ver­mut­lich wird die Lan­des­re­gie­rung auch jetzt wie­der ver­su­chen, die­se schlech­te Nach­richt schön zu reden und auf den ‚umge­kehr­ten Biontech-Effekt‘ ver­wei­sen“, befürch­tet auch der wirt­schafts­po­li­ti­sche Spre­cher der CDU-Frak­­ti­on Dr. Hel­mut Mar­tin. Aber dies sei zu kurz gesprun­gen. Denn zum einen pas­se das schlech­te Abschnei­den in das Bild ande­rer neu­tra­ler Stand­ort­ana­ly­sen wie etwa der des Lei­b­­niz-Ins­ti­­tuts für Euro­päi­sche Wirt­schafts­for­schung (ZEW), bei der Rhein­­land-Pfalz den letz­ten Platz aller Flä­chen-Bun­­des­län­­der belegt habe. Und zum ande­ren bemü­he die Lan­des­re­gie­rung sonst immer ger­ne die rela­ti­ven Zah­len um angeb­li­che Spit­zen­plät­ze im Bereich wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung und Dyna­mik zu behaup­ten – ohne auf die nied­ri­ge Aus­gangs­ba­sis zu hin­zu­wei­sen. „Das gehört zur Ehr­lich­keit und ordent­li­chen Ein­ord­nung der Sach­ver­hal­te dazu – ein „Rosi­nen­pi­cken“, mal spielt das Vor­jah­res­er­geb­nis als Aus­gangs­punkt kei­ne Rol­le, mal soll es rele­vant sein, ist nicht seri­ös“, ergänzt der in der Pri­vat­wirt­schaft durch eine lan­ge Tätig­keit bei Ernst & Young, eines der größ­ten Bera­tungs­un­ter­neh­men welt­weit, erfah­re­ne Christ­de­mo­krat Tors­ten Wel­ling. Auch als Lei­ter der Finanz­ab­tei­lung eines mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­mens in der Regi­on sam­mel­te Wel­ling viel Exper­ti­se und kommt daher zu dem Schluss: „Wenn sich das FDP-geführ­­te Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um in der Ver­gan­gen­heit für bes­se­re Zah­len gerühmt hat, dann ist es jetzt auch für die schlech­ten Ergeb­nis­se mit ver­ant­wort­lich. Die rück­läu­fi­ge Ent­wick­lung des BIP in Rhein-land-Pfalz soll­te eine War­nung sein. Unser Land steckt mit­ten im Struk­­tur-wan­­del, auf den die Lan­des­re­gie­rung noch immer kei­ne Ant­wor­ten gefun­den hat – beson­ders vor dem Hin­ter­grund, dass die Her­aus­for­de­run­gen für unse­re Wirt­schaft, mit dem rus­si­schen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne, stei­­gen-den Prei­se in sämt­li­chen Berei­chen, Fach­kräf­te­man­gel, etc. immer grö­ßer werden.“