9. Janu­ar 2023

Absagen von Karnevalsumzügen sind unüberhörbare Hilferufe“

Der Kar­ne­val ist Aus­druck von Lebens­freu­de und ver­bin­det Gene­ra­tio­nen, wie kaum ein ande­res Brauch­tum. Auch im Land­kreis May­en-Koblenz gibt es unzäh­li­ge  Men­schen, die mit ihrer wich­ti­gen ehren­amt­li­chen Arbeit die Tra­di­tio­nen pfle­gen und an nächs­te Gene­ra­tio­nen wei­ter­ge­ben. Umso erschre­cken­der war die Nach­richt von der Absa­ge des Kar­ne­vals­um­zugs in Fran­ken­thal. Zwi­schen­zeit­lich gibt es wei­te­re rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Kom­mu­nen, in denen dies eben­falls der Fall ist. Auch der Dach­ver­band Rhei­ni­sche Kar­­ne­­vals-Kor­­po­ra­­tio­­nen (RKK) mit Sitz in Koblenz übt schar­fe Kri­tik am Büro­kra­tis­mus, der den Kar­ne­vals­ver­ei­nen in Rhein­­land-Pfalz die Arbeit erschwert.

Der CDU-Kreis­­ver­­­band May­en-Koblenz hat Ver­ständ­nis für die mah­nen­den Wor­te der Kar­ne­va­lis­tin­nen und Kar­ne­va­lis­ten und sieht einen Hand­lungs­be­darf. Wenn der Stra­ßen­kar­ne­val weg­fällt, ist dies nicht nur ein Pro­blem für die aus­rich­ten­den Ver­ei­ne oder betrof­fe­nen Kom­mu­nen, son­dern ein gesamt­ge­sell­schaft­li­ches The­ma. Vie­le Ver­ei­ne kön­nen die hohen Kos­ten für die Sicher­heits­auf­la­gen nicht mehr finan­zie­ren. Die­se sind auf die Neu­fas­sung des Poli­­zei- und Ord­nungs­be­hör­den­ge­set­zes (POG) in Rhein­­land-Pfalz zurückzuführen.

Sowohl für die Akti­ven als auch die Zuschau­er am Stra­ßen­rand ist die Sicher­heit von beson­de­rer Bedeu­tung. Wenn büro­kra­ti­sche Hür­den und finan­zi­el­le Belas­tun­gen jedoch so hoch sind, dass lan­des­wei­te Zug­ab­sa­gen die zwangs­wei­se Fol­ge sind, dann sind dies unüber­hör­ba­re Hil­fe­ru­fe der Ver­ei­ne. Dies kann nicht im Sin­ne der Gesell­schaft sein. Der CDU-Kreis­­ver­­­band begrüßt daher aus­drück­lich, dass die Lan­­des-CDU ange­kün­digt hat, das The­ma im Innen­aus­schuss zur Spra­che zu bringen.