2. Juni 2022

Torsten Welling (MdL) diskutiert am EU-Projekttag mit Zehntklässlern: Lebhafte Doppelstunde mit zwei Realschulklassen

Wie kann die Euro­päi­sche Uni­on auf die Her­aus­for­de­run­gen aus der Coro­­na-Kri­­se und dem Ukrai­­ne-Krieg reagie­ren? Über die­se kom­ple­xe Fra­ge dis­ku­tier­ten die bei­den zehn­ten Klas­sen der Erich-Käs­t­­ner-Real­­schu­­le Plus (EKS) mit dem CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­ten Tors­ten Wel­ling. Anlass die­ser sehr leb­haf­ten und kon­tro­ver­sen Dis­kus­si­ons­run­de war der EU-Pro­­jek­t­­tag „Euro­pa kommt in die Schule“.

Man wol­le kla­re Ant­wor­ten und nicht um den „hei­ßen Brei“ her­um­re­den, mach­te eine Schü­le­rin der Klas­se 10a gleich zu Beginn deut­lich. In der Poli­tik gehe es doch nur um Macht, da blei­be das Mensch­li­che auf der Stre­cke, sag­te sie wei­ter. „Wie soll man dann noch Ver­trau­en in die Poli­tik haben?“ Tors­ten Wel­ling erläu­ter­te dar­auf­hin den Unter­schied zwi­schen guter und schlech­ter Macht­aus­übung. Er mach­te aber auch ganz klar deut­lich: „Macht heißt Din­ge durch­set­zen zu kön­nen – not­falls auch gegen eine Mehr­heits­mei­nung in der Bevöl­ke­rung.“ Die Ein­füh­rung des Euro habe gezeigt, so Wel­ling wei­ter, dass die Poli­tik damals eine rich­ti­ge Ent­schei­dung getrof­fen habe, die bei einer Volks­ab­stim­mung aber sicher kei­ne Mehr­heit bekom­men hätte.

Auch in ande­ren Fra­gen bezog der Poli­ti­ker Stel­lung: Der Aus­tritt Groß­bri­tan­ni­ens aus der EU sei ein Feh­ler gewe­sen, genau­so wie die Schwä­chung der NATO in den ver­gan­ge­nen Jah­ren. Mit Blick auf den Krieg in der Ukrai­ne kön­ne jeder sehen, wie wich­tig eine star­ke wirt­schaft­li­che und mili­tä­ri­sche Gemein­schaft sei. Jedes sou­ve­rä­ne Land habe das Recht, sich sei­ne Bünd­nis­zu­ge­hö­rig­kei­ten selbst aus­zu­su­chen und ent­spre­chend zu bean­tra­gen, sag­te er zu dem bevor­ste­hen­den NATO-Bei­­tritt von Schwe­den und Finnland.

Bezüg­lich der Coro­­na-Kri­­se hat­ten die Schü­ler unter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen: Eini­ge von ihnen kri­ti­sier­ten, dass man am Anfang der Kri­se vor zwei Jah­ren zu lang­sam gehan­delt habe. Ande­re wie­der­um bemän­gel­ten, dass bereits jetzt wie­der vor einer neu­en Wel­le im Herbst gewarnt und damit unnö­tig Panik gemacht werde.

Am Ende der gut andert­halb­stün­di­gen Dis­kus­si­on schien etwas Ver­trau­en in die Poli­tik zurück­ge­won­nen zu sein. „Sie kön­nen ger­ne noch­mal zu uns in die Klas­se kom­men“, bedank­te sich ein Schü­ler der 10a bei Tors­ten Welling.