20. Febru­ar 2022

Microtargeting

Im Sep­tem­ber 2021 wur­de öffent­lich, dass das Minis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Umwelt, Ener­gie und Mobi­li­tät in Rhein­­land-Pfalz mit Hil­fe von Micro­tar­ge­ting Bei­trä­ge auf Face­book bewor­ben hat. Das Minis­te­ri­um, damals unter der Lei­tung der heu­ti­gen Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Anne Spie­gel, Bünd­nis 90 / Die Grü­nen, hat­te damit Bei­trä­ge gezielt an Per­so­nen adres­siert, die sich für die Par­tei Bünd­nis 90 / Die Grü­nen inter­es­sie­ren könn­ten. Beson­ders bri­sant ist, dass die­se Pra­xis auch unmit­tel­bar vor der Bun­des­tags­wahl ange­wandt wur­de. Zu Zei­ten, in denen die Brief­wahl bereits lief. Rechts­exper­ten wer­te­ten die­ses Vor­ge­hen zu die­sem Zeit­punkt als ver­fas­sungs­wid­rig. Der Vor­wurf der ille­ga­len Par­tei­en­wer­bung steht seit­dem gegen das Kli­ma­schutz­mi­nis­te­ri­um im Raum. Das Minis­te­ri­um stell­te die Wer­be­pra­xis zwar umge­hend ein, die Fra­ge nach der Recht­mä­ßig­keit des Vor­ge­hens bleibt aber bestehen.

Bereits in der Ple­nar­sit­zung des Land­tags am 20.01.2022 sprach Peter Mos­kopp zu die­sem The­ma. “Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger haben ein Recht dar­auf zu erfah­ren, wie mit ihren Steu­er­gel­dern umge­gan­gen wird”, so der CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Peter Mos­kopp. Nach eige­nen Recher­chen des Abge­ord­ne­ten belau­fen sich die Aus­ga­ben für die ille­ga­le Wer­be­pra­xis des Minis­te­ri­ums sowie den nach­ge­ord­ne­ten Behör­den auf ca. 30.000€. Das Minis­te­ri­um geht von einer Sum­me von ca. 9600 € aus. Um den Sach­ver­halt auf­zu­klä­ren, haben die Frak­tio­nen der CDU und der FREIEN WÄHLER im Land­tag einen Antrag gestellt, die Aus­ga­ben des Minis­te­ri­ums für Micro­tar­ge­ting auf Face­book durch den Lan­des­rech­nungs­hof prü­fen zu las­sen. “Es geht uns nicht dar­um, die Regie­rungs­par­tei­en oder das Minis­te­ri­um zu dif­fa­mie­ren. Uns geht es um die Grund­fra­ge, was ein Minis­te­ri­um, was Regie­rung und ihre Behör­den bei der Öffent­lich­keits­ar­beit dür­fen und wie dabei mit Steu­er­gel­dern umge­gan­gen wer­den darf”, erklär­te Peter Mos­kopp in der Debat­te am 17.02.2022.

Der Antrag auf Unter­su­chung durch den Lan­des­rech­nungs­hof wur­de mit den Stim­men der Regie­rungs­par­tei­en abge­lehnt. Minis­te­rin Kat­rin Eder ver­wies auf das in Auf­trag gege­ben juris­ti­sche Gut­ach­ten und die ein­ge­rich­te­te inter­ne Über­prü­fung. “Die Prü­fung des Lan­des­rech­nungs­ho­fes hät­te für Klar­heit sor­gen kön­nen, lei­der haben die Regie­rungs­par­tei­en dies nicht mög­lich gemacht. Wir wer­den das Gut­ach­ten genau unter­su­chen. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ver­die­nen es, dass wir unse­re Auf­ga­be als Oppo­si­ti­on, die Kon­trol­le der Regie­rung, wahr­neh­men. Wir set­zen uns dafür ein, dass der vor­lie­gen­de Fall lücken­los auf­ge­klärt wird.” Dies mach­te Peter Mos­kopp im Anschluss an die Ple­nar­de­bat­te deutlich.