19. Janu­ar 2022

Kreistagsfraktionen von CDU, Bündnis90/Die Grünen und FDP beantragen Sondersitzung des Fachausschusses zum Thema ÖPNV in Mayen-Koblenz: „Schlechtleistungen auf dem Rücken der Verkehrsteilnehmer darf es nicht geben“

Die Umstel­lung des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs auf den neu­en Fahr­plan und die neu­en Anbie­ter zum 12. Dezem­ber 2021 hat zu erheb­li­chen Dis­kus­sio­nen geführt, da der Über­gang lei­der nicht rei­bungs­los ver­lau­fen ist und es nach wie vor noch Pro­ble­me gibt.

„Aus Berich­ten ins­be­son­de­re besorg­ter Eltern, aber auch sons­ti­ger Ver­kehrs­teil­neh­mer, wis­sen wir um die Pro­ble­me. In die­sem Bereich gibt es kei­ne 100-Tage-Schon­frist für die neu­en Anbie­ter: Hier haben Sicher­heit und Ver­läss­lich­keit obers­te Prio­ri­tät“, so der CDU-Frak­­ti­ons­­vor­­­si­t­­zen­­de Georg Moes­ta. Und auch nach Mei­nung der Koali­ti­ons­part­ner von Bünd­nis 90/Die Grü­nen und FDP muss die Kreis­ver­wal­tung May­en-Koblenz bei ihren Maß­nah­men, eine ver­trags­ge­mä­ße Erfül­lung der beauf­trag­ten Leis­tun­gen ein­zu­for­dern, unter­stützt wer­den. Land­rat Dr. Alex­an­der Saf­tig hat die Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den des Kreis­ta­ges am 10.01.2022 über den aktu­el­len Stand der Auf­ga­ben­er­fül­lung im öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr, die acht Lini­en­bün­del und die Leis­tungs­er­brin­gung durch die jeweils beauf­trag­ten Unter­neh­mer informiert.

Es kann bei einer voll­stän­di­gen Umstel­lung des Lini­en­net­zes Anlauf­pro­ble­me geben. Dafür haben wir Ver­ständ­nis. Situa­tio­nen, die die Sicher­heits­be­lan­ge der Fahr­gäs­te gefähr­den, sind jedoch vom ers­ten Tag an nicht tole­ra­bel“, so der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Klaus Meu­rer von Bünd­nis 90/Die Grü­nen. Und auch der FDP-Frak­­ti­ons­­vor­­­si­t­­zen­­de Ekke­hard Raab betont: „Beson­ders kri­tik­wür­dig ist es, dass es schon beim Hal­­te­s­tel­­len- und Fahr­plan­ma­nage­ment gehakt hat, aber auch die täg­li­che Betriebs­qua­li­tät lässt zu wün­schen übrig.“

Die Kreis­tags­frak­tio­nen von CDU, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und FDP bean­tra­gen daher, den Aus­schuss für Umwelt, Kli­ma und Ver­kehr umge­hend zu einer Son­der­sit­zung ein­zu­la­den. Nach dem Wil­len der Koali­ti­on soll­ten auch sprech­fä­hi­ge Ver­tre­ter der Ver­kehrs­be­trie­be Rhein-Mosel-Eifel (VREM) und des Ver­kehrs­ver­bun­des Mit­tel­rhein (VRM) teil­neh­men, die dann fun­diert und nach­voll­zieh­bar berich­ten soll­ten, wie die kri­ti­sier­ten Punk­te schnell und umfas­send beho­ben wer­den. Wäh­rend die Leis­tun­gen in gro­ßen Tei­len des Krei­ses ein­wand­frei erbracht wer­den, bestehen die Pro­ble­me ande­ren­orts jedoch weiterhin.

Wir sind daher auch an kon­kre­ten Zah­len inter­es­siert, wie vie­le Ein­zel­fahr­ten pro Tag aus­fal­len, „plan­mä­ßig“ nicht statt­fin­den oder ver­spä­tet sind“, betont der CDU-Frak­­ti­ons­­vor­­­si­t­­zen­­de Georg Moes­ta. Ziel der Kreis­tags­frak­tio­nen von CDU, Bünd­nis 90/Die Grü­nen und FDP ist die ver­trags­ge­mä­ße Aus­füh­rung guter Dienst­leis­tun­gen, die Sicher­heit, Ver­läss­lich­keit und ter­min­treue Fahr­ten beach­ten – kurz­um, die eine ordent­li­che täg­li­che Betriebs­qua­li­tät gewährleisten.

Die von einer ande­ren Kreis­tags­frak­ti­on in einer Pres­se­mit­tei­lung arti­ku­lier­te Anre­gung, den ÖPNV in Eigen­re­gie des Lan­des­krei­ses zu über­neh­men, ist zum aktu­el­len Zeit­punkt nicht ziel­füh­rend. Die Umstel­lung des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs auf den neu­en Fahr­plan und die neu­en Anbie­ter wur­de in den zustän­di­gen Gre­mi­en bereits seit eini­gen Jah­ren (2011) erör­tert. Das Aus­lau­fen der Lini­en­kon­zes­sio­nen im Jahr 2021 war hin­läng­lich bekannt. Die Ent­schei­dungs­trä­ger hat­ten somit früh­zei­tig die Mög­lich­keit, die Kom­mu­na­li­sie­rung im Rah­men der Bera­tun­gen und Beschluss­fas­sun­gen  ein­zu­for­dern – und zwar bevor es zu einer euro­pa­wei­ten Aus­schrei­bung der Leis­tun­gen kam.

Die drei Frak­tio­nen sind der Mei­nung, das Augen­merk viel­mehr  auf die Bewäl­ti­gung der aktu­el­len Pro­ble­me zu rich­ten. Neben der Son­der­sit­zung des Aus­schuss für Umwelt, Kli­ma und Ver­kehr bean­tra­gen CDU, Bündnis90/Die Grü­nen und die FDP daher, auf der Grund­la­ge der Bera­tun­gen im Fach­aus­schuss auch den Kreis­aus­schuss in sei­ner Sit­zung am 31.01.2022 mit der Ange­le­gen­heit zu befas­sen. Dort wäre dann unter Umstän­den über wei­te­re juris­ti­sche Schrit­te zu befin­den, um fest­ge­stell­te Män­gel zu ahn­den und deren Wie­der­ho­lung wirk­sam abzustellen.