Kinderschutznetzwerk hat seine Stärke gezeigt
Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises Mayen-Koblenz hat sich auf Antrag der CDU-Kreistagsfraktion im Rahmen seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Kindeswohlgefährdungen beschäftigt. Die Corona-Pandemie hatte dazu geführt, dass aufgrund der vorübergehenden Schließung von Schulen und Kitas zeitweise wichtige Hinweisgeber für die Jugendämter im Hinblick auf Verdachtsmomente bei Kindeswohlgefährdungen weggefallen sind.
Auch wegen der besonderen Herausforderungen für Familien in den Zeiten des sogenannten Lockdowns wurde bundesweit eine deutliche Zunahme von Kindeswohlgefährdungen vorausgesagt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde sollte nach dem Willen der CDU-Fraktion das Thema im Landkreis Mayen-Koblenz in diesem Jahr erneut beleuchtet werden.
Der Jugendhilfeausschuss wurde von der Verwaltung über das Ergebnis der Zusatzerhebung zu den Gefährdungseinschätzungen im Jahr 2020 sowie im 1. Quartal 2021 informiert.
Hiernach wurde deutlich: Trotz der teilweisen Schließung von Kindertagesstätten und Schulen wurden bei den möglichen Gefährdungen dem Vorjahr vergleichbare Zahlen gemeldet. An die Stelle der ausscheidenden „Melder“ sind also andere Personen und Institutionen getreten, wie z.B. Bekannte, Nachbarn, Polizei und soziale Dienste. „Dies verdeutlicht, dass dem Kinderschutz eine hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit zukommt. Das Kinderschutznetzwerk im Landkreis Mayen-Koblenz hat in der Zeit des Lockdowns seine Stärke gezeigt“, betont Horst Hohn als Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. Man könne zwar nicht von „beruhigenden Zahlen“ sprechen, denn jeder Verdachtsfall und jede Kindeswohlgefährdung sei ein Fall zu viel. Aber trotz eingeschränkter Kontaktmöglichkeiten und zeitweiser Schließung von Institutionen habe das Jugendamt des Landkreises Mayen-Koblenz weiterhin Hilfebedarf aufgedeckt bzw. gemeldet bekommen und bearbeitet. Die Fachkräfte des Jugendamtes waren und sind somit auch in herausfordernden Situationen an den Familien „dran“.
„Die Sicherstellung eines qualifizierten Schutzes von Kindern und Jugendämtern genießt in der Arbeit des Jugendamtes des Landkreises Mayen-Koblenz höchste Priorität“, resümiert auch Georg Moesta. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion hatte bereits frühzeitig zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr bei der Verwaltung beantragt, das Thema Kindeswohlgefährdungen verstärkt in den Fokus zu nehmen.