22. Juli 2025

Torsten Welling für Maßnahmen zur Sicherung der Geburtshilfe in Rheinland-Pfalz

Tors­ten Wel­ling, heb­am­men­po­li­ti­scher Spre­cher der CDU-Frak­­ti­on, betont: „Die Geburts­hil­fe steht nach vie­len Sta­ti­ons­schlie­ßun­gen in den letz­ten Jah­ren ohne­hin unter gro­ßem Druck. Durch die deut­li­che Schlech­ter­stel­lung von Beleg­heb­am­men im neu­en Heb­am­men­hil­fe­ver­trag droht eine Ver­schär­fung die­ser Situa­ti­on und damit eine geburts­hilf­li­che Unterversorgung.“

Die CDU-Frak­­ti­on im rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Land­tag for­dert in einem aktu­el­len Antrag umfas­sen­de Maß­nah­men zur nach­hal­ti­gen Siche­rung der Geburts­hil­fe und Heb­am­men­ver­sor­gung im Land. Hin­ter­grund ist der neue bun­des­wei­te Heb­am­men­hil­fe­ver­trag, der ab dem 1. Novem­ber 2025 in Kraft tritt und ins­be­son­de­re frei­be­ruf­li­che Beleg­heb­am­men vor mas­si­ve wirt­schaft­li­che Her­aus­for­de­run­gen stellt.

Hin­ter­grund:

Frei­be­ruf­li­che Beleg­heb­am­men – das Rück­grat der kli­ni­schen Geburts­hil­fe in vie­len Regio­nen – gera­ten durch den neu­en Heb­am­men­hil­fe­ver­trag stark unter Druck. Mit Schieds­spruch vom 02. April erlang­te der neue Ver­trag Rechts­kraft und gilt ab dem 01. Novem­ber 2025. Der neue Ver­trag sieht zwar Ver­bes­se­run­gen für ange­stell­te und außer­kli­nisch täti­ge Heb­am­men vor, lässt jedoch Beleg­heb­am­men finan­zi­ell im Stich. Nicht nur im Ver­gleich zu ihren Kol­le­gin­nen, son­dern auch im Ver­gleich zur aktu­el­len Rege­lung wer­den die Beleg­heb­am­men finan­zi­ell schlech­ter gestellt. Zudem wer­den die All­tags­wirk­lich­kei­ten in der Betreu­ung nicht gut abge­bil­det, was die Abrech­nung bspw. des Betreu­ungs­zu­schlags zusätz­lich erschwert. Nun wer­den sei­tens der Heb­am­men­ver­bän­de aber auch ande­ren Ver­tre­tern aus dem Gesund­heits­be­reich kurz­fris­ti­ge Kün­di­gungs­wel­len befürchtet.

In Rhein­­land-Pfalz beglei­ten Beleg­heb­am­men lan­des­weit etwa 20 % aller Gebur­ten in Kli­ni­ken, in man­chen Regio­nen sogar bis zu rund 30 %. Damit stel­len die Beleg­heb­am­men einen sys­tem­re­le­van­ten Fak­tor in der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Geburts­hil­fe dar. Ohne geziel­te Maß­nah­men dro­hen Ver­sor­gungs­lü­cken, beson­ders in länd­li­chen Regio­nen und wäh­rend der Urlaubszeit.

Was for­dert die CDU-Landtagsfraktion:

Die CDU-Lan­d­­tags­­frak­­ti­on Rhein­­land-Pfalz greift mit dem Antrag die aku­te Pro­blem­stel­lung in der Geburts­hil­fe auf. Ziel ist es, die Geburts­hil­fe und Heb­am­men­ver­sor­gung in Rhein­­land-Pfalz nach­hal­tig zu sichern. Die neu­en Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen gefähr­den die wirt­schaft­li­che Exis­tenz der Beleg­heb­am­men und damit die flä­chen­de­cken­de Versorgung.

Daher gilt es einer­seits auf die Ent­schei­dungs­trä­ger ein­zu­wir­ken und sich auf Bun­des­ebe­ne und bei den Ver­trags­part­nern (Heb­am­men­ver­bän­de, GKV-Spi­t­­zen­­ver­­­band) für Nach­ver­hand­lun­gen der Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen ein­zu­set­zen, um die wirt­schaft­li­che Grund­la­ge der frei­be­ruf­li­chen Heb­am­men und eine flä­chen­de­cken­de geburts­hilf­li­che Ver­sor­gung in Rhein­­land-Pfalz zu sichern. Bis heu­te liegt auch noch kei­ne Aus­fer­ti­gung des Schieds­spruchs vor, sodass das Ein­le­gen von Rechts­mit­teln sei­tens der Ver­bän­de erschwert wird.

Unab­hän­gig von etwa­ig doch noch zu errei­chen­den Ver­bes­se­run­gen im neu­en Ver­trag, muss das Land selbst alle Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen und die bestehen­den Lan­des­pro­gram­me zur För­de­rung der Heb­am­men­ver­sor­gung auf ihre Wirk­sam­keit unter den neu­en Rah­men­be­din­gun­gen über­prü­fen und bedarfs­ge­recht weiterentwickeln.

CDU-Gesun­d­heits­­­po­­li­­ti­ker Tors­ten Wel­ling (MdL) fasst zusammen:

Ohne Beleg­heb­am­men bricht vie­ler­orts eine tra­gen­de Säu­le der Geburts­hil­fe weg. Wir brau­chen drin­gend ein Bild, wel­che Aus­wir­kun­gen auf Rhein­­land-Pfalz und spe­zi­ell unse­re länd­li­chen Räu­me zu erwar­ten sind. Die Lan­des­re­gie­rung soll dazu zeit­nah berich­ten, eige­ne För­der­mög­lich­kei­ten aus­lo­ten und gemein­sam mit Kom­mu­nen und Kran­ken­haus­ge­sell­schaf­ten wirk­sa­me Kon­zep­te zu Siche­rung der Geburts­hil­fe entwickeln.“