8. Febru­ar 2023

Torsten Welling: Landesregierung darf Medizincampus-Projekt in Koblenz nicht scheitern lassen

Es ist ein Vor­stoß des Bun­des­wehr­zen­tral­kran­ken­hau­ses (BwZK) in Koblenz: die Ein­rich­tung eines ‚Medi­zin­cam­pus‘ in der Rhein-Mosel-Stadt. Künf­tig könn­ten dort rund 100 bis 120 Stu­den­tin­nen und Stu­­den-ten der Main­zer Uni­me­di­zin ihre kli­ni­sche Aus­bil­dung absol­vie­ren – so der BwZK-Plan, den Ärz­te­man­gel bekämp­fen und Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner für die Regi­on gewin­nen soll. Doch nicht mit der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Lan­des­re­gie­rung. Statt mit dem BwZK Gas zu geben, schal-ten Gesund­heits­mi­nis­ter Hoch und Uni­me­di­zin einen Gang zurück.

Die CDU-Lan­d­­tags­­frak­­ti­on übt dar­an deut­li­che Kri­tik: „Rhein­­land-Pfalz droht ein aku­ter Man­gel an Ärz­tin­nen und Ärz­ten. Das spü-ren wir alle doch tag­täg­lich am eige­nen Leib, wenn wir ver­su­chen, zeit­na­he Ter­mi­ne in Pra­xen zu ver­ein­ba­ren oder wenn im länd­li­chen Raum wie­der eine Haus­arzt­pra­xis schließt und kein Nach­fol­ger da ist. Davor darf ein Ge-sun­d­heits­­­mi­­nis­­ter nicht die Augen ver­schlie­ßen“, erklärt der Obmann der CDU-Lan­d­­tags­­frak­­ti­on im Gesund­heits­aus­schuss Tors­ten Wel­ling. Jedes Mit­tel und jede Mög­lich­keit, die auf lan­ge Sicht zu mehr Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­nern füh­re, müs­se der Lan­des­re­gie­rung lieb und recht sein. Offen-sich­t­­lich sei das Gegen­teil aber der Fall. Anders lie­ße sich die unent­­­sch­los-sene Hal­tung der Lan­des­re­gie­rung nicht erklären.

In Koblenz könn­te das ‚Medizincampus‘-Projekt jetzt schei­tern“, befürch­tet Wel­ling und äußert Unver­ständ­nis. „Das BwZK ist eine aner­kann­te Spi­t­­zen-kli­­nik, u. a. mit einem 300 Mil­lio­nen Euro teu­ren Neu­bau wird Infra­struk­tur vor Ort geschaf­fen, mit dem Gemein­schafts­kli­ni­kum Mit­tel­rhein, dem Katho-lischen Kli­ni­kum Koblenz-Mon­­ta­­baur und dem Lan­des­kran­ken­haus Rhein-Mosel-Fach­k­li­­nik haben gro­ße, renom­mier­te Häu­ser der nahen Umge­bung Ihre Unter­stüt­zung und Exper­ti­se zuge­sagt – und die Lan­des­re­gie­rung? Statt in die Offen­si­ve ein­zu­stei­gen, steht sie mit bei­den Bei­nen auf der Brem­se! Das Pro­jekt darf kei­nes­falls wie­der in den Schub­la­den der Lan­des­re­gie­rung ver­schwin­den, wo es ohne­hin schon viel zu lan­ge liegt.“